ONE / FRANKFURT AM MAIN

Ein urbanes nachhaltiges Hochhaus - wie geht das?

Auftraggeber
CA Immo Deutschland GmbH
Wettbewerb
1. Preis (2014)
Leistung
Objektplanung LPH 1 – 5, Künstlerische Oberleitung
Leistungszeitraum
2015 – 2022
BGF
111.000 qm
Hotel
375 Zimmer
Parkhaus
472 PKW, 610 Fahrrad

ONE

Frankfurt am Main, Brüsseler Strasse 1 - 3 (Europaviertel)

Neubau eines hybriden Hochhauses (190m) mit Nebengebäude am Eingang des Frankfurter Europaviertels an der Messe. Das Konzept sieht eine Nutzungsmischung von Büro, Hotel, Gastronomie, Coworking und Konferenz­bereichen vor. Besonderes Merkmal ist die sog. „Shared Lobby“ – das Konzept eines urbanen, mehrgeschossigen Foyers mit vielfältigen Nutzungen (Bars, Büroempfang, Hotel Check-in, Aufzug Skybar, etc.).

Das Gebäude bietet vielfältige Freibereiche und hat mit der Skybar im 47. Obergeschoss die höchstgelegene, öffentlich zugängliche Bar Deutschlands.

Die Aluminium-Elementfassade besteht aus einem gewebeähnlichen 3D-Raster aus gefalteten Lisenen. Der Sonnenschutz wird durch eine Konstruktion aus außenliegenden Microlamellen hergestellt. Hierdurch wird eine besonders hoher Wirkungsgrad der Verschattung erzielt. Das Gebäude ist damit aktuell das höchste Gebäude mit außenliegendem Sonnenschutz.

Das Interior Design des Hotels nhow wurde in Kooperation mit dem Büro Rafael de la Hoz (Madrid) umgesetzt.

Der Nach­haltigkeits­grad des Gesamtgebäudes wird durch die Erreichung des Ziels „DGNB Platin“ unterstrichen.

Luftbild

Das Areal

In unmittelbarer Nähe zur Messe entsteht ein neues Hochhaus - der ONE. Mit einer Höhe von 190m wird er zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung das sechsthöchste Hochhaus in Deutschland sein. Seine axiale Position am Europaplatz verleiht ihm zudem eine besonders herausgehobene Präsenz im Stadtraum.

Clusterbildung

Der Kontext

Eingebettet in das stadträumliche Cluster der Hochhäuser Messeturm, Kastor, Pollux sowie T 185 und Grand Tower bildet ONE einen neuen Eingangsplatz zum Skylineplaza und dem Kongresszentrum Kap Europa. Der Turm und sein Nebengebäude bilden dabei Stadträume im Sinne einer Akzentuierung der geometrischen Dominanten in diesem Stadtbereich.

Das Konzept

HÖCHSTE ANSPRÜCHE AUF ALLEN EBENEN

Der Hochhauskopf

Ein Zeichen für Frankfurt

Hochhäuser verlangen qua ihrer Höhe nach einer zeichenhaften Geste. Die geometrischen Vorgaben für das Formenspiel des ONE fanden wir in den Linien des umgebenden Stadtraums, der von Dreiecken oder trapezoiden Formen geprägt ist. Aus ihm entwickelte sich die Figur des Gesamtensembles wie auch des Hochhauskopfes.

Blick von Europaplatz

Raumbildend und Ortsbestimmend

Die Achse zwischen den beiden Hochhäusern Kastor und Pollux verlangte nach einer stadträumlichen Auflösung, welche einerseits die Symmetrie des Stadtraums (Europaplatz) und gleichzeitig die Asymmetrie der Höhenentwicklung dieser beiden Bestandsbauten aufnahm. Der Kopf, mit seiner asymmetrisch – geometrischen Auskragung im 34. Obergeschoss spiegelt diese Situation und steigert die Dramaturgie durch die extreme Schlankheit des ONE in Ausrichtung zum Platzraum.

Die Highlights

Flexibilität, Ästhetik, Nachhaltigkeit

Mixed Use

Hybrides Nutzungskonzept

Hochhäuser verstehen sich mehr und mehr als urbane Gebäude. Insofern wurde großer Wert auf Kommunikation in allen Facetten gelegt. ONE stiftet Anlässe. Seine Nutzungen sind vielfältig. Das Gebäude kann als città in nuce betrachtet werden – eine Stadt in der Vertikalen, mit gestapelten Nutzungen; durch Lufträume miteinander verbunden. Die sich in der Vertikalen anordnenden Nutzungen Gastronomie, Hotel, Coworking, Büro und Skybar unterstreichen diesen Aspekt.

Arbeitsmodell der Shared Lobby
Shared Lobby - Reception Office © CA Immo / Klaus Helbig Fotografie

Shared Lobby – ein urbaner Raum

Insbesondere das Erdgeschoss mit seiner Shared Lobby, einem mehrdimensionalen Raumerlebnis aus ineinander übergehender Büro- und Hotellobby, mit Bars und Lounges, ist urbaner Ort der Kommunikation.

Shared Lobby - Coffee Bar © CA Immo / Klaus Helbig Fotografie
Hotelzimmer

375 Design Hotelzimmer

Mit der Marke nhow zieht ein Designhotel der Extraklasse in den ONE. Die Besonderheit dieser Marke besteht u.a. darin, dass sie weltweit das Konzept verfolgt an jedem Ort eine eigens auf diesen zugeschnittene Designlinie zu entwickeln, um so eine besonders tiefe Verbindung zum Standort einzugehen. Dabei ist die Entwicklung des Designs der Hotelbereiche thematisch konnotiert, was sich in der Material- und Farbwahl ebenso wiederspiegelt, wie in der Komposition der Elemente des Ausbaus. Motto des nhow Frankfurt am Main ist money“. Das Designkonzept wurde in Kooperation mit dem Madrider Innenarchitekten Rafael de la Hoz entwickelt.

„Arbeiten im ONE heißt, eine Vielfalt an Optionen unter dem Dach eines Hauses finden zu können. Das Gebäude begleitet einen durch den Tag.“ Dipl.-Ing. Kristina Meurer

Informelle Arbeitsbereiche © CA Immo / Klaus Helbig Fotografie

45.000 qm modernste Büroflächen

Das hybrid-urbane Konzept des ONE ist auch im Office-Bereich durchgängig erlebbar. Nach Ankunft in der Shared Lobby erreicht man in wenigen Sekunden über acht Hoch­geschwindigkeits­aufzüge die oberen zwei Drittel des Turms, die den Büro- und Arbeitswelten vorbehalten sind. Die Büroflächen sind komplett flexibel konzipiert, sodass nur shell and core als unveränderbare Determinanten das räumliche Limit definieren. Die Geschossdecken sind an vordefinierten Stellen reversibel geplant, sodass mehrgeschossige Skylobbies einzelne Bürogeschosse miteinander verbinden können.

Open Space mit flexiblem Ausbau © CA Immo / Klaus Helbig Fotografie
Optionale Teilbarkeit

Teilbarkeiten – Office Ebenen

Zur Flexibilität des ONE gehört auch, dass Teilbarkeiten in bis zu 4 Mieteinheiten je Geschoss möglich sind.

Ausbauoptionen

Ausbauvarianten - Office

Jede dieser Mieteinheiten kann in unterschiedlicher Art und Weise nach den Wünschen des Kunden ausgebaut werden. Systemisch vorgesehen sind alle gängigen Ausbauvarianten vom klassischen Zellenbüro, über das kommunikative Kombibüro, den Businessclub bis hin zur frei möblierbaren Open Space – Variante. Auch Kombinationen dieser Optionen sind innerhalb einer Mieteinheit möglich, sodass der Individualität des Unternehmens keine räumlichen Grenzen gesetzt werden.

Fassadengeometrie

Intelligente Fassade

Die über 49 Geschosse reichende Fassade wird als einschalige Fassade aus gewebeähnlich gefalteten Aluminiumprofilen mit außenliegendem Sonnenschutz hergestellt. Der ONE ist damit das erste Gebäude der Kategorie „Wolkenkratzer“, welches diese Technologie umsetzt.

Prinzip der Lisenen-Faltungen

Plastizität

Die Fassade zeichnet sich im Gegensatz zu den meisten Hochhausfassaden durch eine hohe Plastizität aus. Das regelmäßig-unregelmäßige Spiel der vertikalen und horizontalen Lisenen erzeugt insbesondere auf den großen Breitseiten – deren Fläche je zwei Fußballfelder misst – ein irisierendes Spiel von Licht und Schatten. Das hierauf abgestimmte Beleuchtungs­konzept (Kardorff Ingenieure) unterstreicht diese Wirkung bei Nacht.

Sen-ro Microlamellen

Präzise Technologie mit höchstem Komfort

Ein besonderes Merkmal der Fassade ist ihre Innovation in Bezug auf die Beschaffenheit und die Position des Sonnenschutzes. Es handelt sich hierbei um eine vor der thermischen Hülle befindliche Konstruktion aus Alu-Microlamellen, welche auch in geschlossenem Zustand eine Durchsehbarkeit von innen nach aussen erlauben. Der klimatechnische Vorteil eines aussenliegenden Sonnenschutzes ist dabei ein weiterer Benefit dieser Lösung.

Prinzipschema der technischen Gebäudeausrüstung

Klimaengineering

Im Gebäude wurden insgesamt 3 Technikzentralen vorgesehen, welche das Gebäude medial versorgen. Dabei sieht die integrierte TGA-Planung zur optimalen Versorgung und individuellen Steuerung der Räume Hybridkühlsegel in einem Raster von 1,25m/2,50m vor.
Diese technische Umsetzung erlaubt einerseits kurze Umbauzeiten und gewährt andererseits dem Nutzer ein Höchstmaß an individuellem Komfort. Die Lüftung der einzelnen Räume wurde hybrid ausgelegt. (Mischung aus mechanischer Lüftung und Fensterlüftung).

HEADQUARTER ENBW / KARLSRUHE

Wie gestaltet man ein Head­quarter für einen 
Energie­konzern im tech­no­logischen Wandel?